Warum ist Oxybenzon in Sonnenschutzmitteln umstritten?

Oxybenzon steht im Verdacht, hormonelle Wirkungen auf den menschlichen Körper zu haben, insbesondere bei langfristiger Anwendung und hoher Aufnahme über die Haut. Zudem zeigt er sich in Studien umweltkritisch: Bereits geringe Mengen können Korallenriffe schädigen. Diese doppelten Bedenken – für Mensch und Umwelt – haben dazu geführt, dass der Filter in einigen Regionen gesetzlich eingeschränkt oder verboten wurde.

Ist Oxybenzon wirklich schädlich für die Umwelt?

Ja, Untersuchungen haben gezeigt, dass Oxybenzon Korallenbleiche verursachen, DNA-Schäden anrichten und das Wachstum junger Korallen hemmen kann. Auch andere Meeresorganismen können beeinträchtigt werden. Aufgrund dieser Erkenntnisse haben Orte wie Hawaii, die Key West-Inseln und Palau den Verkauf oxybenzonhaltiger Produkte verboten. Umweltbewusste Konsumenten greifen zunehmend zu „reef-safe“-Alternativen.

Wird Oxybenzon vom Körper aufgenommen?

Studien zeigen, dass Oxybenzon durch die Haut aufgenommen werden und im Blut, Urin und sogar in Muttermilch nachgewiesen werden kann. Die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Aufnahme sind noch nicht vollständig geklärt, aber sie haben Diskussionen über die Sicherheit und Langzeitanwendung ausgelöst. Besonders in sensiblen Lebensphasen wie Schwangerschaft oder Stillzeit wird zur Vorsicht geraten.

Welche Alternativen zu Oxybenzon gibt es?

Moderne UV-Filter wie Tinosorb S, Mexoryl SX oder Uvinul A Plus bieten photostabilen und breitbandigen Schutz ohne die Umweltprobleme von Oxybenzon. Mineralische Filter wie Zinkoxid oder Titandioxid sind ebenfalls beliebte Alternativen – besonders bei empfindlicher Haut oder in Naturkosmetik. Viele Hersteller deklarieren mittlerweile deutlich, wenn ihre Produkte „oxybenzonfrei“ sind.

Kann man Oxybenzon noch sicher verwenden?

In geringen Konzentrationen, wie sie in der EU erlaubt sind, gilt Oxybenzon laut aktuellem wissenschaftlichem Stand als sicher – bei sachgemäßer Anwendung. Trotzdem ist der Trend in der Kosmetikindustrie klar: Hersteller verzichten zunehmend freiwillig auf diesen Filter zugunsten besser verträglicher und umweltfreundlicher Alternativen. Wer besonders empfindlich ist oder auf Nachhaltigkeit achtet, sollte gezielt darauf verzichten.

Wie erkennt man Oxybenzon in der INCI-Liste?

Oxybenzon wird in der Zutatenliste von Kosmetikprodukten als „Benzophenone-3“ aufgeführt. Er kann auch in Kombination mit anderen Benzophenonen verwendet werden. Wer den Filter meiden möchte, sollte gezielt auf diesen Begriff achten oder auf Produkte mit dem Hinweis „frei von Benzophenonen“ zurückgreifen.

Gibt es gesetzliche Beschränkungen für Oxybenzon?

Ja, in vielen Ländern gelten Höchstkonzentrationen für Oxybenzon in Kosmetika – etwa 6 % in der EU. Einige Länder und US-Bundesstaaten haben Oxybenzon in Sonnenschutzmitteln komplett verboten, vor allem zum Schutz mariner Ökosysteme. Die EU-Kommission prüft regelmäßig neue Daten, um mögliche Anpassungen vorzunehmen.

Ist Oxybenzon noch zeitgemäß?

Technologisch ist Oxybenzon überholt. Moderne Filter bieten besseren Schutz bei geringerer Belastung für Mensch und Umwelt. Während Oxybenzon früher als Standard galt, setzen heutige Formulierungen zunehmend auf Innovation, Verträglichkeit und Umweltbewusstsein. Der Trend geht klar in Richtung oxybenzonfreier Sonnenschutz.