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Ichthyose
Ichthyose

Ichthyose ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe seltener, genetisch bedingter Hautkrankheiten, die durch eine massiv gestörte Verhornung der Haut gekennzeichnet sind. Der Name leitet sich vom griechischen Wort „ichthys“ (Fisch) ab und beschreibt das typische Erscheinungsbild der Haut: trocken, verdickt, rau und oft schuppenartig – ähnlich wie Fischhaut. Die Ausprägung reicht von milden, kaum sichtbaren Schuppungen bis zu schweren Verhornungsstörungen mit tiefrissiger, entzündlich veränderter Haut. Ichthyosen sind nicht ansteckend, aber chronisch und meist lebenslang bestehend. Erste Symptome zeigen sich oft schon in den ersten Lebensmonaten. Kosmetisch liegt der Fokus auf intensiver, rückfettender Pflege, die den Feuchtigkeitsverlust der Haut kompensiert und die Barrierefunktion stabilisiert.

Symptome von Ichthyose

Charakteristisch für Ichthyose ist eine extrem trockene, raue und schuppige Haut. Die Schuppen können fein (wie Mehlstaub) oder grob und dunkel verfärbt sein, je nach Typ und Lokalisation. Besonders betroffen sind Streckseiten der Arme und Beine, manchmal auch Gesicht, Rumpf und Handflächen. Häufig treten Spannungsgefühle, Juckreiz oder Schmerzen bei Bewegung auf – vor allem, wenn die Haut rissig wird. In schweren Fällen sind auch Augenlider, Ohren oder Gelenkbeugen betroffen. Bei Säuglingen kann die Haut gerötet oder glänzend sein (z. B. bei kongenitaler Ichthyose). Im Verlauf kann es zu Hautrissen, sekundären Infektionen und deutlicher Einschränkung der Lebensqualität kommen.

Ursachen von Ichthyose

Die meisten Ichthyosen beruhen auf vererbten Genmutationen, die zu einer gestörten Hautbarriere und einem fehlerhaften Aufbau der Hornschicht führen. Je nach Form sind unterschiedliche Gene betroffen – z. B. das Filaggrin-Gen bei Ichthyosis vulgaris. Die gestörte Hauterneuerung führt dazu, dass abgestorbene Hautzellen nicht richtig abgestoßen werden, sondern sich anstauen und verdichten. In seltenen Fällen kann eine Ichthyose auch erworben sein – etwa als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen (paraneoplastisch, bei Nierenerkrankungen, Schilddrüsenstörungen oder Medikamentennebenwirkungen). Die genetische Ichthyose ist nicht heilbar, aber symptomatisch gut behandelbar. Trigger wie Kälte, trockene Heizungsluft oder falsche Pflege können das Hautbild zusätzlich verschlechtern.

Behandlung von Ichthyose

Ziel der Behandlung ist es, die Haut intensiv zu pflegen, die Schuppung zu reduzieren, Entzündungen zu vermeiden und die Barrierefunktion zu stärken. Zentral sind feuchtigkeitsspendende und rückfettende Pflegeprodukte mit Harnstoff, Milchsäure, Glycerin oder Ceramiden. Salicylsäure oder alpha-Hydroxysäuren können in niedriger Dosierung zum Ablösen der Schuppen eingesetzt werden. In schweren Fällen werden medizinische Therapien wie topische Retinoide, systemische Vitamin-A-Derivate oder keratolytische Salben verschrieben. Unterstützend helfen regelmäßige Öl- oder Salz-Bäder, feuchtigkeitsbindende Masken sowie das Tragen atmungsaktiver Kleidung. Kosmetisch entscheidend ist die tägliche, konsequente Pflege, die individuell auf Hauttyp und Ichthyoseform abgestimmt werden muss. Duftstoffe, austrocknende Tenside und alkoholhaltige Produkte sind zu meiden. Kosmetikerinnen arbeiten mit speziellen Feuchtigkeitsbehandlungen, sanften Peelings und okklusiven Pflegekonzepten.

Typische Wirkstoffe zur Hautpflege bei Ichthyose

  • Harnstoff (Urea) wirkt keratolytisch, spendet Feuchtigkeit und löst trockene Schuppen.
  • Glycerin bindet Wasser in der Haut und verbessert die Hautelastizität.
  • Ceramide stabilisieren die Hautbarriere und reduzieren transepidermalen Wasserverlust.
  • Milchsäure (Lactic Acid) kann helfen, verhornte Stellen sanft zu glätten und spendet gleichzeitig Feuchtigkeit.
  • Panthenol beruhigt gereizte Haut und fördert die Regeneration.
  • Sheabutter wirkt intensiv rückfettend und schützt vor Austrocknung.
  • Allantoin unterstützt die Wundheilung und lindert Spannungsgefühle.
  • Squalan versorgt die Haut mit Lipiden, ohne sie zu verschließen.

Anwendungshinweise in der Hautpflege

  1. Die Haut wird möglichst ohne heißes Wasser gereinigt – verwendet wird ein besonders mildes, pH-neutrales Waschgel oder Reinigungsöl ohne Duft- und Konservierungsstoffe.
  2. Direkt nach dem Duschen oder Baden wird die Haut noch im leicht feuchten Zustand mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion oder rückfettenden Creme eingecremt – ideal sind Produkte mit Urea oder Glycerin.
  3. Besonders betroffene Stellen wie Ellenbogen, Schienbeine oder Hände werden zusätzlich mit reichhaltigen Balsamen oder okklusiven Salben behandelt, um Risse zu verhindern.
  4. Ein- bis zweimal wöchentlich kann ein sanftes Enzym- oder Säurepeeling (z. B. mit Milchsäure) angewendet werden, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen – dabei sollte die Haut nicht mechanisch gereizt werden.
  5. Bei stark verhornter Haut kann morgens eine leichtere Lotion und abends eine intensivere Fettcreme aufgetragen werden, um die Pflegewirkung über Nacht zu verlängern.
  6. Regelmäßige Bäder mit rückfettenden Badezusätzen oder lauwarmen Salzlösungen unterstützen die Therapie – danach sollte immer sofort gepflegt werden, um Feuchtigkeitsverlust auszugleichen.
  7. Die Hautpflege wird konsequent und ohne Unterbrechung durchgeführt, da schon kurze Pausen zu Rückfällen mit starker Verhornung führen können.

Vorteile einer gezielten Pflege bei Ichthyose

  • Intensive Pflege kann die Schuppung deutlich reduzieren und das Hautbild sichtbar verbessern.
  • Die Haut wird geschmeidiger, elastischer und weniger verletzungsanfällig.
  • Kosmetisch lässt sich durch regelmäßige Pflege ein ruhigerer, glatterer Teint erzielen.
  • Pflegeprodukte können individuell angepasst werden – auch auf besonders empfindliche Haut.
  • Die Lebensqualität der Betroffenen wird durch weniger Juckreiz und Spannungsgefühl erhöht.

Nachteile und Herausforderungen bei Ichthyose

  • Die tägliche Pflege ist zeitaufwendig und erfordert Disziplin.
  • Falsche Produkte (z. B. austrocknende Cremes) können das Hautbild stark verschlechtern.
  • Die Erkrankung ist chronisch und kann nicht geheilt werden – Pflege muss dauerhaft erfolgen.
  • Starke Verhornungen lassen sich kosmetisch nur begrenzt beeinflussen.
  • Witterung, Kleidung und Umweltfaktoren können den Hautzustand unvorhersehbar verschlechtern.

FAQ

Häufige Fragen

Wie unterscheidet sich Ichthyose von trockener Haut?+

Trockene Haut ist meist vorübergehend, z. B. durch Umwelteinflüsse oder Alterungsprozesse bedingt. Ichthyose hingegen ist eine genetisch bedingte, chronische Verhornungsstörung mit deutlich intensiverer Schuppenbildung. Die Haut ist dauerhaft rau, rissig und teils entzündet. Normale Feuchtigkeitscremes reichen nicht aus – die Pflege muss stärker rückfettend, feuchtigkeitsbindend und konsequent sein. Auch die Hautstruktur ist bei Ichthyose stark verändert.

Ist kosmetische Pflege bei Ichthyose überhaupt wirksam?+

Ja, sie ist sogar ein zentraler Bestandteil der Behandlung. Medizinische Therapien wirken ergänzend, aber ohne tägliche Hautpflege lässt sich das Hautbild kaum verbessern. Besonders wichtig sind feuchtigkeitsspendende, schuppenlösende und okklusive Produkte, die regelmäßig und in ausreichender Menge angewendet werden. Kosmetische Behandlungen können zudem helfen, die Haut zu glätten und Beschwerden wie Juckreiz zu lindern.

Welche Kosmetikinhaltsstoffe sollte man bei Ichthyose vermeiden?+

Ungeeignet sind Produkte mit Alkohol, Duftstoffen, Konservierungsmitteln, Tensiden oder scharfen Peelingpartikeln. Auch stark mattierende Cremes und silikonhaltige Produkte können die Haut zusätzlich austrocknen oder irritieren. Besser sind minimalistische Rezepturen mit rückfettenden und feuchtigkeitsbindenden Wirkstoffen, die keine unnötigen Reizstoffe enthalten. Bei Unsicherheit hilft ein Blick auf die INCI-Liste oder die Rücksprache mit Dermatolog*innen.

Kann man Make-up bei Ichthyose verwenden?+

Ja, aber mit Vorsicht. Die Haut sollte vorher gut gepflegt und mit einer feuchtigkeitsspendenden Basis vorbereitet werden. Leichte, atmungsaktive Foundations oder BB-Creams sind besser geeignet als stark deckende Produkte. Wichtig ist, auf nicht-komedogene und parfumfreie Kosmetik zu achten. Abends muss das Make-up sanft, aber gründlich entfernt werden, um Irritationen zu vermeiden.

Hilft regelmäßiges Peelen bei Ichthyose?+

Sanfte chemische Peelings mit Milchsäure oder niedriger Konzentration von Salicylsäure können helfen, abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Mechanische Peelings sind jedoch meist zu aggressiv. Die Häufigkeit hängt vom Hautzustand ab – oft reichen ein bis zwei Anwendungen pro Woche. Danach sollte immer rückfettend gepflegt werden, um die Haut zu schützen und Feuchtigkeit zu bewahren.

Kann Ichthyose schlimmer werden, wenn man die Pflege vernachlässigt?+

Ja, schon wenige Tage ohne Pflege können ausreichen, damit die Haut erneut stark verhornt, reißt oder juckt. Die Erkrankung ist nicht reversibel, aber gut kontrollierbar – vorausgesetzt, die Pflege erfolgt konsequent. Besonders im Winter oder bei trockener Raumluft kann sich die Haut stark verschlechtern, wenn keine intensiven Produkte verwendet werden.

Gibt es Hoffnung auf Heilung durch neue Therapien?+

Aktuell gibt es keine Heilung, aber die Forschung zu genbasierten Therapien und modernen Pflegeansätzen schreitet voran. Topische Enzymtherapien oder mikrobiombasierte Ansätze werden erforscht. Bis dahin bleibt die tägliche, individuell abgestimmte Pflege die wichtigste Maßnahme, um die Haut zu stabilisieren und Symptome wirksam zu kontrollieren.

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