Flavonoide sind pflanzliche Sekundärstoffe mit stark antioxidativer Wirkung und gehören zu den am häufigsten genutzten natürlichen Wirkstoffen in der Kosmetik. Sie kommen in Obst, Gemüse, Kräutern, Blüten und Rinden vor und sind für viele Pflanzenfarbstoffe verantwortlich, z. B. in Blaubeeren, Zitrusfrüchten oder grünem Tee. In Hautpflegeprodukten schützen Flavonoide die Haut vor freien Radikalen, wirken entzündungshemmend und unterstützen die Regeneration. Sie gelten als „natürlicher Schild“ gegen vorzeitige Hautalterung und äußere Umwelteinflüsse und spielen daher eine wichtige Rolle in Anti-Aging-Produkten, beruhigender Pflege und After-Sun-Formulierungen.
Anwendungsbereiche von Flavonoiden in der Kosmetik
Flavonoide finden Anwendung in Anti-Aging-Pflege, da sie oxidativen Stress reduzieren, der Faltenbildung und Elastizitätsverlust begünstigt. In Seren und Cremes für empfindliche Haut helfen sie, Rötungen und Irritationen zu lindern. Auch in beruhigenden Masken oder Feuchtigkeitscremes werden sie eingesetzt, um die Haut zu stärken und den natürlichen Schutzmechanismus zu unterstützen. Besonders in Naturkosmetik oder Clean Beauty Linien sind Flavonoide beliebte Inhaltsstoffe, weil sie pflanzlichen Ursprungs und meist sehr gut verträglich sind. In der After-Sun-Pflege tragen sie dazu bei, durch UV-Strahlen ausgelöste Entzündungsprozesse abzufangen.
Typische Inhaltsstoffe mit Flavonoiden
- Grüner Tee Extrakt enthält Catechine, die freie Radikale neutralisieren und beruhigend wirken
- Kamillenextrakt reich an Apigenin, das entzündungshemmend und hautberuhigend ist
- Traubenkernextrakt liefert Oligomere Proanthocyanidine (OPC), starke Antioxidantien
- Zitrusschalenextrakt enthält Flavonone wie Hesperidin mit gefäßstärkender Wirkung
- Ginkgo biloba enthält Flavonole, die die Mikrozirkulation der Haut fördern
- Ringelblumenextrakt enthält Quercetin, das entzündungshemmend wirkt
- Rooibos-Extrakt enthält Aspalathin, ein antioxidativ wirkender Flavonoidtyp
Anwendungshinweise für Flavonoide in der Hautpflege
- Flavonoid-haltige Produkte sollten auf die gereinigte Haut aufgetragen werden, damit die Wirkstoffe effektiv aufgenommen werden können.
- Bei Seren oder Konzentraten wird eine kleine Menge direkt in die Haut eingeklopft – idealerweise vor der Tages- oder Nachtpflege.
- In Cremes oder Lotionen entfalten Flavonoide ihre Wirkung am besten bei täglicher Anwendung morgens und/oder abends.
- In Kombination mit Vitamin C oder E können Flavonoide ihre antioxidative Wirkung verstärken – deshalb auf synergistische Formulierungen achten.
- Bei sensibler oder gereizter Haut kann ein beruhigendes Flavonoid-Produkt nach dem Peeling oder Sonnenbaden besonders wohltuend sein.
- Im Sommer eignen sich leichte Texturen wie Gels oder Fluids mit Flavonoiden, um Hitzestress und UV-bedingte Entzündungen abzufangen.
Vorteile von Flavonoiden in der Kosmetik
- Flavonoide bieten natürlichen Zellschutz vor freien Radikalen, die die Hautstruktur schädigen können.
- Sie helfen, Entzündungen zu reduzieren und wirken beruhigend bei gereizter, sensibler Haut.
- Die Gefäßstärkende Wirkung kann Rötungen und Couperose-Symptome mildern.
- Flavonoide fördern die Hautregeneration und wirken sich positiv auf die Hautelastizität aus.
- Dank ihrer pflanzlichen Herkunft passen sie gut in Naturkosmetik und sind meist gut verträglich.
Nachteile von Flavonoiden in der Kosmetik
- Flavonoide können bei sehr empfindlicher Haut in seltenen Fällen zu leichten Reizungen führen – besonders bei hoher Konzentration.
- Manche Pflanzenextrakte mit Flavonoiden enthalten ätherische Öle, die Allergien auslösen können.
- Die antioxidative Wirkung kann durch falsche Lagerung (Licht, Luft) in der Wirkung nachlassen.
- Nicht alle Flavonoid-Quellen sind gleich wirksam – Qualität und Extraktionsmethode spielen eine große Rolle.
- In Kombination mit anderen starken Wirkstoffen (z. B. Retinol) kann die Haut überfordert reagieren.